Die Bestätigung der Stiftung
vom 1376 Mai 30, Lüneburg

Bischof Heinrich von Verden bestätigt die Vikariestiftung des Dietrich Sten u. a. vom 1376 Mai 17

StadtA Uelzen Johannislehn Nr. 6. - Orig. Perg., anhäng. Siegel erh.

In nomine domini amen. Hinricus dei et apostolice sedis gratia Verdensis episcopus. Universis presentia visuris seu audituris constare volumus, quod facta nobis fidedigna informatione per litteras desuper confectas accepimus testimonium veritatis, quod discreti viri et honesta domina Tydericus dictus Steen presbiter ac Hyldegundis mater ipsius relicta quondam Tiderici Steenes pie memorie cives in Ullessen necnon Johannes Lembeke proconsul et Tydericus filius eius cives ibidem pio moti affectu sibi suisque eterne retributionis spem et salutem desiderantes et ut cultus divinus in laudem domini nostri Ihesu Cristi reciperet incrementum, unum perpetuum beneficium seu vica­riam ad altare infimus consecratum in cappella per quondam Hermannum prepositum apud eccle­siam in Ullessen versus austram continue constructa cum certis bonis et redditibus pro competenti sustentatione unius persone seu vicarii sufficientibus fundaverunt, instauraverunt et dotaverunt ac ipsi lohannes Lembeke et Tydericus eius filius ius presentandi ad ipsum beneficiurn interim, quo vixerint, de favorabili permissione ac plena voluntate et consensu prefatorum domini Tyderici Stenes ac Hildegundis matris ipsius reservarunt, quern quidem dominum Tydericum ad huiusmodi beneficium et vicariam per ipsos ut premittitur fundatum et instauratum vigore reservationis huiusmodi presentarunt. Post obitum vero illorum ius presentationis eiusdem beneficii seu vicarie cum vacaverit eorum heredes utriusque sexus ab ipsis per directum descendentibus habere debe­bunt. Revoluta seu transacta eorum generatione nos et nostri successores episcopi Verdenses ac prepositus in Ullessen, qui pro tempore fuerit, ius collationis et presentationis dicti beneficii ac vicarie alternis vacationibus perpetuis temporibus obtinebunt. Verumque ad nostrum pastorale pertinet officium piam volentes instaurationem et fundationem huiusmodi exequi et ad effecturn irrevocabilem deducere toto nostro passe, ne bona deo dedicata in prophanos usus redigant, igiturque fundatio et ordinatio dicti beneficii de nostro et discreti viri Seghebandi de WyttorRe nunc prepositi in Ullessen consensu et unanimi voluntate processerunt ipsam fundationem, ordinationem et beneficium cum dotibus et bonis suis necnon punctis, conditionibus et articulis appositis et in litteris fundationis dicti beneficii plene et expresse conscriptis rationabiliter et iuste factas decerni­mus, ipsasque perpetuis temporibus emmaturas auctoritate nostra ordinaria et omni modo, quo melius fieri polest et debet, ex certa nostra scientia confirmamus adicientes pro conservatione iuris prepositure et prepositi in Ullessen nostri capellani, quod is, qui ad idem beneficium presentatus et institutus fuerit seu cui dictum beneficium conferri contigerit, ipsi preposito obedientiam faciet nec ulla attemptabit per se seu alium vel alios publice vel occulte, verbo vel facto in preiudicium dicti prepositi iure parrochiali penitus inconvulso, oblationes, votivos denarios, legata et cetera, que spectant ad prepositum, ipsi preposito fideliter reddet et exhibebit, puncta, articulos seu conditiones in litteris fundationis sepedicti beneficii contentos deligerit et suum diminutionem observabit, ceterum ut huiusmodi confirmatio dicti beneficii per nos facta perpetuum obtinebit roborem firmita­tem, omnes redditus et bona ad ipsum beneficium deputatos seu deputata protectioni ecclesie supponimus ac omnes et singulos et eorum quemlibet vel que bona et redditus huiusmodi mann inpetierit vel impetierint, distraxerit seu distraxerint, alienaverit vel alienaverint, canonica monitione premissa sententia excommunicationis extunc prout exnunc et exnunc prout extunc presentibus innodamus. In quorum omnium evidens testimonium sigillum nostrum presentibus duximus appo­nendum. Datum et actum Luneborgh anno dornini MCCCLXXVI penultima die mensis Mali.

Literatur: UB der Stadt Uelzen Nr. 140,

bearbeitet von Dr. Thomas Vogtherr, Hildesheim 1988

 

Die Übersetzung der Urkunde vom 30. Mai 1376

Im Namen des Herrn amen. Hinricus von Gottes und des apostolischen Stuhle Gnaden Bischof von Verden. In Gegenwart aller, die es sehen und hören, wollen wir übereinkommen, dass, nachdem man uns eine vertrauenswürdige Nachricht durch darüber geschriebene Briefe hat zukommen lassen, wir das Wahrheits­zeugnis empfangen haben, dass diskrete Männer und eine ehrbare Frau Dietrich Sten, Priester und Hildegund, die Mutter desselben, Witwe seligen Angedenkens Dietrich Stens, seligen Angedenkens Bürgers in Uelzen und Johannes Lembecke, Konsul und Sohn desselben, auch Bürger daselbst, andächtigen Her­zens, sich und den ihren Hoffen und Heil zu einem ewigen Leben wünschend, und dass der Gottesdienst zum Lobe unseres Herrn Jesu Christi wiederum einen Zuwachs erführe, ein beständiges Lehn oder Vikarie am unteren Altar in der von dem Propst Hermann geweihten an der Kirche in Uelzen nach Osten zu angebauten Kapelle mit gewissen Gütern und Renten für die Unterhaltung einer Person oder eines Vikars ausreichend, fundiert, instauriert und dotiert haben.

Dem Johannes Lembecke und Dietrich, seinem Solm, haben sie solange die leben, mit der freundlichen Erlaubnis und dem vollen Willen und der Zustim­mung Herrn Dietrich Stens und seiner Mutter Hildegund das Präsentationsrecht zu dieser Vikarie reserviert und kraft der genannten Reservierung die durch sie fundierte und instaurierte Vikarie dem Herrn Dietrich präsentiert. Nach dem Tod jener (Johannes Lembecke und Dietrich Lembeke) soll das Präsentionsrecht, wenn die Vikarie vakant ist, an ihre Erben beiderlei Geschlechts in direkter Linie fallen. Wenn dann auch ihre Generation, wir und unsere Nachfolger verstorben sind, dann sollen der Bischof von Verden und der Propst in Uelzen, derjenige, der es zu der Zeit sein wird, das Recht der Wahl und das der Präsentation der besagten Vikarie fortlaufend altenierend besitzen.

 Und in der Tat gehört an unsere Pfarre das fromme Amt, die Instauration und Fundation zu vollziehen und mit all unserem Vermögen zu einer unwider­ruflichen Endgültigkeit hinzuführen, damit nicht die Gott geschenkten Güter für profane Zwecke Verwendung finden und wir für immer die Bestätigung und Fundierung des besagten Leims mit unserem und des diskreten Mannes Segheband von Wittorf, jetzt Propst in Uelzen, Übereinkunft und einmütigen Willen eine solche Fundation und Bestätigung herbeiführen und über das Lehn mit seinen Dotierungen und Gütern, aber auch mit seinen Verträgen, Klauseln und Zusatzartikeln, wie sie in den Fundationspapieren des genannten Lehms aus­führlich und ausdrücklich enthalten sind, vernünftig, und gerecht befinden und ebendieselben, durch unsere ordnungsgemäße Autorisation, im Lauf der Zeiten gereift und, mittels einer gewissen Kenntnis, wie man sie in jedem Fall besser machen kann und muss, festsetzen. Hinzuzufügen ist, dass zur Wahrung des Prä­positurrechts und des Propstes in Uelzen, unseres Kaplans, derjenige, der zu diesem Lehn präsentiert und eingesetzt worden ist oder der das Glück gehabt hat, dass ihm das Lehn übertragen wurde, demselben Propst Gehorsam schuldet, und keiner ist da, der durch sich oder einen anderen oder durch andere, öffentlich oder geheim, durch Wort und Tat, in das Vorurteil des genannten Propstes nach Parrochialrecht völlig unverwickelt, Geschenke, Votivgelder, Legate, für die der Propst zuständig ist, auch diesem Propst getreulich zurückgibt und Verträge, Artikel, Übereinkünfte in Fundationsbriefen, die in dem oft erwähnten Lehn enthalten sind, ausliest und seine Entlastung dabei im Sinne haben wird; im übrigen stellen wir, damit die von uns bewirkte Sicherheit eines so gearteten Lehns eine für immer gültige Dauer erlangt, alle Renten und Güter, die diesem Lehn zugewiesen wurden, unter den Schutz der Kirche, und alle und jeden einzelnen, der solche Zuweisungsbescheinigung gewaltsam wegnimmt, oder sie zerreißt oder sie verschwinden lässt, den verstricken wir, nach vorausgegangener kanonischer Warnung damals wie heute und wie damals in das Urteil der Exkommunikation.

Zum sichtbaren Zeichen befinden wir für nötig, in Gegenwart von Zeugen, unser Siegel anzubringen. Gegeben und gehandelt Lüneburg - im Jahre des Herrn MCCLXXVI am letzten Tage des Monats Mai.

Übersetzt von Dr. Thomas Vogtherr

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